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Pflanzliche Arzneimittel: Noch Berechtigung in einer modernen Medizin? (Skeptics in the Pub)

Vortragender: Doz. Dr. Reinhard Länger, AGES

Einlass 19 Uhr, Beginn 19:30 Uhr

 

Die Entwicklung unseres Schatzes an Arzneimitteln basiert auf dem alten Wissen, das vor allem zu Pflanzen, oft sehr giftigen Pflanzen, erworben wurde. Beginnend mit den systematischen Untersuchungen zur Wirksamkeit von Digitalis Ende des 18. Jahrhunderts und der Isolierung von Morphin aus Opium zu Beginn des 19. Jahrhunderts, setzte sich die systematische, wissenschaftliche Untersuchung von Inhaltsstoffen, Wirkungen und Wirksamkeit in der Wissenschaft durch. Um die Wirkweise zu modifizieren, begann die synthetische Chemie Naturstoffe in der Struktur abzuwandeln. Die natürlichen Ausgangsmaterialien verschwanden zusehends aus der Therapie, sie fungierten bestenfalls noch als Lieferanten für Ideen für interessante molekulare Strukturen. Der Contergan-Skandal Mitte des 20. Jahrhunderts zeigte in dramatischer Form die Grenzen chemisch-synthetischer Wirkstoffe auf. Als Gegenbewegung etablierte sich die „Grüne Welle“, Rückbesinnung auf die Natur, ein noch immer aktueller Trend. Die Regale in Apotheken und Reformhäusern sind gut bestückt mit „natürlichen“ Produkten. Der Nimbus der Freiheit von unerwünschten Wirkungen überdeckt oft die Frage zum Nutzen solcher Produkte. Manche dieser Produkte sind auch Arzneimittel. Die Bewertung von Nutzen und Risiko steht im Spannungsfeld zwischen Evidence-Based Medicine und Erfahrungswissen. Vortrag und Diskussion sollen einen Einblick in die vielen Facetten pflanzlicher Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel geben, die rechtlichen Rahmenbedingungen streifen und die verschiedenen Blickwinkel von Arzt, Patient/Konsument und Behörde darstellen.

Die Veranstaltung ist beendet.

Datum

23.Sep.2020
Vorbei!

Uhrzeit

19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

Aera
Gonzagagasse 11, 1010 Wien
Website
http://www.aera.at

Veranstalter

Gesellschaft für kritisches Denken